Mit der Eisernen Division im Kampf um Kurland
Als im Ersten Weltkrieg 1917 das Zarenreich zerbricht und in der Oktoberrevolution die Bolschewisten in Rußland die Macht an sich reißen, stehen die deutschen Heere noch weit im Osten. Im Frieden von Brest-Litowsk, den Deutschland im März 1918 mit den neuen russischen Machthabern schließt, verzichtet Sowjet-Rußland auf seine Westprovinzen. Das Baltikum bleibt von deutschen Truppen besetzt.
November 1918: In Deutschland ist Revolution. Der Kaiser dankt ab, das Reich wird Republik. Die neue Regierung schließt im Westen einen Waffenstillstand. Im Inneren erschüttern kommunistische Umsturzversuche die Republik. Überall in Deutschland kommt es Ende 1918 zu Unruhen und Chaos, das Land droht im Bürgerkrieg zu versinken.
Die im Baltikum stehende 8. deutsche Armee ist in Auflösung und zieht sich zurück. Nun sieht Sowjet-Rußland die Stunde gekommen, die baltischen Provinzen wiederzugewinnen. Die Rote Armee fällt im Baltikum ein. Bereits im Dezember sind Estland und große Teile von Lettland in russischer Hand. Am 3. Januar 1919 fällt Riga, am 6. Januar die litauische Hauptstadt Wilna, am 8. Januar Mitau in Kurland – „Roter Sturm im Baltikum“! Als „Eiserne Brigade“ halten die letzten Reste der deutschen Armee die Front gegen die Rote Armee, die im Januar an der Windau steht, nur noch 50 Kilometer vor der ostpreußischen Grenze.
Das Deutsche Reich ist bedroht. Im Einverständnis mit der provisorischen lettischen Regierung und den Westmächten beschließt die deutsche Regierung, Freiwillige anzuwerben und in das Baltikum zu entsenden, um die Rote Armee zurückzudrängen. Major Josef Bischoff erhält Anfang Januar 1919 das Kommando über die zu diesem Zeitpunkt nur 300 Mann umfassende „Eiserne Brigade“. Aus ihr formt er die „Eiserne Division“, die mit den ins Baltikum strömenden Freiwilligen bald zu einer Stärke von mehreren tausend Mann anwächst. Zusammen mit der „Eisernen Division“ kämpfen die Deutschbalten der „Baltischen Landeswehr“, das „Detachment v. Randow“ sowie antikommunistische Russen und Letten. Kurland ist Schauplatz der ersten Phase der nun entbrennenden Baltikumkämpfe, in denen die Regeln der herkömmlichen Kriegsführung vielfach nicht gelten…
In Deutschland herrscht „baltisches Fieber“: Preußen, Mecklenburger, Holsteiner, Westfalen, Rheinländer, Württemberger, Bayern, Sachsen, Österreicher, Schlesier ziehen Anfang 1919 – auch befeuert vom Versprechen auf Siedlungsland im Baltikum – aus allen deutschen Ländern als Freiwillige für den Schutz Ostpreußens in das baltische Land zum Kampf gegen die russischen Eindringlinge.
Als Führer des „Freikorps Lüneburg-Volck“ gehört auch der Autor dieses autobiographischen Berichts zu denen, die sich nach Osten aufmachen. Seine Erlebnisschilderung läßt den „Krieg nach dem Krieg“, der 1919 im Baltikum geführt wurde, wieder lebendig werden. Doch zunächst gerät der Autor, der gerade von geheimer Mission im Kriege aus dem Kaukasus zurückgekehrt ist, am 9. November 1918 in Berlin mitten hinein in den Strudel der Räte-Revolution…
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