In Deutschlands Kampf um seine Grenzen nach dem Ersten Weltkrieg bildet Oberschlesien einen der Brennpunkte. Sein Industrierevier macht das zweisprachige ostdeutsche Grenzland zum Gegenstand polnischer Begehrlichkeiten. Die Westmächte setzen für Oberschlesien eine Volksabstimmung über dessen Zugehörigkeit fest.
Doch Polen will mit Gewalt Tatsachen schaffen und unternimmt 1919 bis 1921 drei – als „Aufstände“ bezeichnete – militärische Annektierungsversuche. Daraufhin kommen aus ganz Deutschland freiwillige Kämpfer nach Oberschlesien. Zusammengefaßt im oberschlesischen „Selbstschutz“, stellen sich die deutschen Freikorps den Polen entgegen.
1920 rücken „interalliierte“ Truppen – Franzosen, Briten und Italiener – in Oberschlesien ein. Unverhohlen nehmen die Franzosen Partei für die Polen. Die Abstimmung im März 1921 bringt dann ein 60-Prozent-Ergebnis für Deutschland. Darauf beschließen die Siegermächte die Teilung Oberschlesiens. Sie ziehen die neue Grenze mitten durch das Industrierevier, dessen größter Teil an Polen fällt (siehe Karte S. 11).
Die Handlung des folgenden Erlebnisberichtes setzt im Jahr 1922 ein. Noch stehen die Interalliierten in Oberschlesien und bereiten die Teilung des Landes vor. Als Führer eines Freikorps war der Autor im Kampf an vorderster Front. Während des dritten „Aufstandes“ hatten die „Heydebrecker“ am 5. Juni 1921 die Stadt Kandrzin befreit.
Doch die Entscheidung über Oberschlesien ist besiegelt, der deutsche Selbstschutz wird aufgelöst. Aber als wilde, verwegene Bande führen Heydebrecks „Wölfe“ in den ausgedehnten Wäldern des Landes ein freies und ungebundenes Leben jenseits bürgerlicher Konventionen, das sie nicht aufgeben wollen. Und sie sehen den Kampf um Oberschlesien noch nicht als beendet an.
Doch immer mehr findet sich Heydebreck mit seinen Männern zwischen allen Fronten: zwischen Polen, Franzosen, aber auch Landsleuten, die entmutigt dieVerteidigung der Heimat aufgegeben haben. Die Not nimmt kein Ende. Das Volk leidet unter Wirtschaftskrise und Inflation, im Industrierevier rüsten sich die Kommunisten zum Kampf. Und zunehmend ist es jetzt die eigene deutsche Staatsautorität, zu der die Männer um Hauptmann von Heydebreck in einen Gegensatz geraten…
Im bewegten Geschehen jener Zeit mit ihrer Atmosphäre aufgewühlter nationaler Leidenschaften gibt der Autor eine lebendige Schilderung seiner Erlebnisse. Zu Beginn seines Berichtes ist Hauptmann von Heydebreck aus französischer Gefangenschaft entkommen. Jetzt muß er entscheiden, welchen Weg er mit seinen Männern gehen will…