Die Schwarze Schar Bergerhoff im Kampf um Oberschlesien
Wie eine Festung thront auf dem Annaberg, dem Wahrzeichen Oberschlesiens, das Wallfahrtskloster und ragt über das umliegende Land. In den Kämpfen, die Deutsche und Polen nach dem Ersten Weltkrieg um das ostdeutsche Grenzland führten, wurde das Gebiet um den Annaberg zu einem der Hauptschlachtfelder. Für Deutsche wie für Polen sollte der Berg im Kampf um Oberschlesien zu einem wichtigen Symbol werden.
Nach dem Ersten Weltkrieg sollen die Oberschlesier in einer Volksabstimmung entscheiden, ob das gemischtsprachige Gebiet zu Deutschland oder Polen gehören soll. Eine Interalliierte Kommission (IK) aus Franzosen, Briten und Italienern soll die ordnungsgemäße Durchführung der Abstimmung gewährleisten. Noch bevor die Interalliierten im Land sind, entfesseln die von Wojciech Korfanty geführten Polen jedoch im August 1919 einen Aufstand. Es gelingt der deutschen Regierung, diesen ersten Aufstand der Polen niederzuschlagen.
Anfang des Jahres 1920 rücken schließlich die interalliierten Truppen im Abstimmungsgebiet ein. Offiziell zur Neutralität zwischen Deutschen und Polen verpflichtet, treten die Franzosen, die in der IK das Übergewicht haben, kaum verblümt für die polnische Sache ein. Die polnische Agitation hat unter dem Schutz der französischen Bajonette weitgehend freie Hand.
Im August 1920 sieht die polnische Seite erneut die Stunde gekommen, Oberschlesien ohne Abstimmung in ihre Hand zu bringen. Der zweite polnische Aufstand bricht los. Die Interalliierten setzen schließlich diesem zweiten Versuch der Polen, mit Gewalt vollendete Tatsachen zu schaffen, ein Ende. Am 20. März 1921 findet schließlich die Volksabstimmung statt. Rund sechzig Prozent der Oberschlesier entscheiden sich für den Verbleib ihrer Heimat bei Deutschland. Als daraufhin die Alliierten über eine Teilung des Landes beraten, fallen in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1921 Polen in Oberschlesien ein. Der dritte Aufstand der Polen hat begonnen.
Von den Franzosen nicht daran gehindert, überstürmen die Aufständischen den größten Teil des Landes. Auch der Annaberg wird von den Korfanty-Truppen besetzt. Westlich des Wallfahrtsberges verläuft jetzt die Front zu den Deutschen, die sich im „Selbstschutz Oberschlesien“ organisieren. Aus allen Teilen Deutschlands kommen jetzt auch Freiwillige. Die Freikorps wollen den „Sturm auf den Annaberg“ wagen und Oberschlesien zurückerobern. Mit an vorderster Front: die „Schwarze Schar“ von Hauptmann Bergerhoff. Aber die Regierung in Berlin setzt auf Verhandlungen und versucht mit einer Grenzsperre den weiteren Zustrom von Freiwilligen und Waffen nach Oberschlesien zu verhindern…
Der Autor, der in Bergerhoffs „Schwarzer Schar“ selber an der Erstürmung des Annabergs teilgenommen hat, erzählt auf den folgenden Seiten die Geschichte des Leutnants Karl Maßmann. Mit einigen Gefährten geht auch Maßmann im Mai 1921 nach Oberschlesien und stellt dort das Freikorps „Schwarze Garde“ auf. An der Seite von Bergerhoffs „Schwarzer Schar“ treten Maßmanns Männer zum Sturm auf Oberschlesiens heiligen Berg an…
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