1919–1921: Freikorpskämpfer an den Brennpunkten Deutschlands
Nach dem Ersten Weltkrieg herrschen in Deutschland Aufruhr und Chaos. Politische Wirren im Inneren, bedrohte Ostgrenzen, Franzosen an Rhein und Ruhr: Das Land kommt nicht zur Ruhe. – Überall bilden sich nach Kriegsende aus dem zerfallenden alten Heer die Freikorps. Aus eigenem Entschluß finden sich in ihnen ehemalige Frontoffiziere und Frontsoldaten zusammen, Freiwillige aus allen Schichten und von überall im Land schließen sich ihnen an: Arbeiter, Handwerker, Bauernsöhne, Schüler, Studenten. Für die Kämpfer in den Freiwilligenverbänden bedeuten Einsatz und Ziel: Abwehr des kommunistischen Umsturzes, Wiederherstellung der Ordnung, Schutz der deutschen Grenze, Kampf gegen die Besatzer.
Nach dem Ende der Monarchie durch die „Novemberrevolution“ 1918 steht der Sozialdemokrat Friedrich Ebert an der Spitze der neuen deutschen Regierung. Ebert will wieder stabile Verhältnisse im Land schaffen. Radikale Sozialisten und Kommunisten streben jedoch danach, die Revolution weiterzutreiben und nach russischem Vorbild in Deutschland eine „Räte-Diktatur“ zu errichten.
Ebert verbündet sich mit der Militärführung, um die revolutionäre Drohung abzuwehren. In Berlin entbrennen die Kommunisten Anfang Januar 1919 den ersten großen Aufstand. Unter dem Oberbefehl des Sozialdemokraten Gustav Noske wird der „Spartakus-Aufstand“ mit Armee und Freikorps blutig niedergeschlagen. Auch in vielen anderen deutschen Städten rufen radikale Sozialisten und Kommunisten „Räterepubliken“ aus: In Bremen, Braunschweig, München, Mannheim, Magdeburg und an weiteren Orten marschieren so im Jahr 1919 die Freikorps…
Chaos im Inneren – bedrohte Grenzen im Osten: In Oberschlesien, dem ostdeutschen Grenzland mit dem großen Industrierevier, soll eine Volksabstimmung stattfinden. Die Menschen in der gemischtsprachigen Provinz sollen entscheiden, ob sie zu Deutschland oder Polen gehören wollen. Doch die Polen trachten danach, Oberschlesien gewaltsam in ihre Hand zu bringen. Im August 1919 entfesseln sie im Land einen großen Aufstand. Berlin sendet die Freikorps in den Osten…
1920 rücken französische, britische und italienische Truppen zur Überwachung der Abstimmung in Oberschlesien ein. Wieder wagen die Polen den Aufstand, und nachdem Deutschland 1921 bei der Volksabstimmung siegt, überrennen sie das Land, und der Kampf beginnt erneut…
Zurück in den Sommer 1919: Deutschland unterzeichnet den Versailler Vertrag. Die Siegermächte legen dem Land darin auch eine drastische Heeresreduzierung auf. Bei den Truppen wächst die Unzufriedenheit mit der Entwicklung. In Döberitz bei Berlin liegt die „Brigade Ehrhardt“, eines der bekanntesten Freikorps unter der Führung von Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt. Als die Brigade Ehrhardt aufgelöst werden soll, entschließen sich Offiziere am 13. März 1920 zum Staatsstreich. Die Brigade Ehrhardt besetzt das Regierungsviertel in Berlin. Von Dresden aus ruft die Regierung den Generalstreik aus. Der „Kapp-Putsch“ scheitert nach nur 100 Stunden, die Brigade Ehrhardt marschiert nach Döberitz zurück. Doch nun flammt an der Ruhr der kommunistische Aufstand wieder auf…
Der Autor des folgenden Erlebnisberichtes führte als Hauptmann in der Brigade Ehrhardt das „Sturmbataillon“. An den inneren und äußeren Fronten des Nachkriegs stand er mit seinen Männern im Kampf. Sein Bericht wirft in lebendig geschilderten Episoden Schlaglichter auf die „wilde Freikorpszeit“ nach dem Ersten Weltkrieg – in einem Land vor der Explosion.
Bestellformular: Bestellformular | Freikorps