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Heft 13 – Die Festung am Strom

Westpreußen 1918/19: Freikorps im Grenzkampf

Am Unterlauf der Weichsel, dort, wo der Strom in die Ostsee fließt, liegt die Provinz Westpreußen. Traditionsreiche Hansestädte wie Danzig, Thorn, Graudenz und Kulm mit ihren prachtvollen Backsteinkirchen, Speichern, Türmen, Toren und Bürgerhäusern zeugen von der alten deutschen Kultur des Landes. Über einem Mündungsarm des Stromes erhebt sich die Marienburg, der gewaltige Festungsbau des Deutschen Ordens, ein Wunder des Mittelalters. Umkämpft wie in den Tagen der Ordensritter sollte das alte Grenzland an der Weichsel jedoch auch in neuerer Zeit wieder sein.

Am 9. November 1918 fällt in Deutschland die Monarchie. Im fünften Kriegsjahr ist die Revolution ausgebrochen. Der Kaiser geht nach Holland ins Exil. Die neue Regierung schließt mit den Westmächten einen Waffenstillstand. Überall im Land bilden sich revolutionäre „Arbeiter- und Soldatenräte“, den Offizieren werden die Schulterstücke abgerissen. Das deutsche Heer ist in Auflösung.

Großpolnische Nationalisten trachten nun danach, im Osten die Gunst der Stunde zu nutzen. Sie fordern, die Provinzen Posen und Westpreußen mit ihren größeren polnischsprachigen Bevölkerungsteilen von Deutschland abzutrennen, aber auch auf weite Teile von Schlesien, Ostpreußen, ja sogar Pommern haben sie ihren Blick gerichtet. Die neue polnische Regierung, die sich bei Kriegsende gebildet hat, ist bestrebt, Polen weit nach Westen auszudehnen.

In der südlich an Westpreußen angrenzenden Provinz Posen mit dem größten Anteil an polnischsprachiger Bevölkerung haben die Polen schnell umfassend Erfolg. Unter Regie des „Obersten Polnischen Volksrates“ bringen die Polen hier die Arbeiter- und Soldatenräte unter ihre Kontrolle. Ebenso übernehmen sie in Posen rasch das militärische Regiment. Die Deutschen werden von den Ereignissen überrumpelt.

Mitte November reagiert die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) schließlich mit der Aufstellung von Freiwilligenverbänden. So entstehen an der bedrohten deutschen Ostgrenze die ersten Freikorps. Doch nach polnischen Protesten erklärt Berlin, keine weiteren Truppen in den Osten zu senden. Vor Ort geht die militärische Macht immer mehr in die Hände der Polen über. Nach Weihnachten 1918 entfesseln die Polen in Posen schließlich einen Aufstand. Bis Anfang Januar 1919 ist fast die gesamte Provinz dem polnischen Ansturm erlegen.

Berlin bereitet die Rückeroberung Posens vor. Die Offensive rollt an. Doch die Westmächte gebieten den Deutschen Einhalt. Im Februar muß Deutschland einen Waffenstillstand unterzeichnen, Polen behält die Kontrolle über das von ihm besetzte Gebiet. Mit den im Dezember-Aufstand geschaffenen „vollendeten Tatsachen“ kann Polen schließlich in den Friedensverhandlungen in Versailles operieren.

Der Mittelpfeiler Posen ist vor dem polnischen Ansturm zusammengebrochen. Der Südpfeiler Schlesien und der Nordpfeiler Westpreußen halten jedoch stand. Westpreußen ist hoch gefährdet. So finden sich zur Jahreswende auch in dem bedrohten Grenzland die Freikorps ein. Doch während an der Weichsel der Grenzkampf tobt, fallen im fernen Versailles die Würfel und wird das Schicksal Westpreußens besiegelt…

Auf den folgenden Seiten wird die Geschichte von Hauptmann Strieder erzählt. Nach dem 9. November ist Strieder mit seiner Truppe auf dem Rückmarsch von der Westfront. Mit einem Kern ihm treu ergebener Männer geht Strieder nach Osten. In der Feste Rothenstein an der Weichsel schmiedet er ein Freikorps. In der Festung am Strom trotzen Strieder und seine Freiwilligen den polnischen Angreifern und Kommunisten, die das Land bedrohen…

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Heft 12 – Sprengstoff

1919–1921: Freikorpskämpfer an den Brennpunkten Deutschlands

Nach dem Ersten Weltkrieg herrschen in Deutschland Aufruhr und Chaos. Politische Wirren im Inneren, bedrohte Ostgrenzen, Franzosen an Rhein und Ruhr: Das Land kommt nicht zur Ruhe. – Überall bilden sich nach Kriegsende aus dem zerfallenden alten Heer die Freikorps. Aus eigenem Entschluß finden sich in ihnen ehemalige Frontoffiziere und Frontsoldaten zusammen, Freiwillige aus allen Schichten und von überall im Land schließen sich ihnen an: Arbeiter, Handwerker, Bauernsöhne, Schüler, Studenten. Für die Kämpfer in den Freiwilligenverbänden bedeuten Einsatz und Ziel: Abwehr des kommunistischen Umsturzes, Wiederherstellung der Ordnung, Schutz der deutschen Grenze, Kampf gegen die Besatzer.

Nach dem Ende der Monarchie durch die „Novemberrevolution“ 1918 steht der Sozialdemokrat Friedrich Ebert an der Spitze der neuen deutschen Regierung. Ebert will wieder stabile Verhältnisse im Land schaffen. Radikale Sozialisten und Kommunisten streben jedoch danach, die Revolution weiterzutreiben und nach russischem Vorbild in Deutschland eine „Räte-Diktatur“ zu errichten.

Ebert verbündet sich mit der Militärführung, um die revolutionäre Drohung abzuwehren. In Berlin entbrennen die Kommunisten Anfang Januar 1919 den ersten großen Aufstand. Unter dem Oberbefehl des Sozialdemokraten Gustav Noske wird der „Spartakus-Aufstand“ mit Armee und Freikorps blutig niedergeschlagen. Auch in vielen anderen deutschen Städten rufen radikale Sozialisten und Kommunisten „Räterepubliken“ aus: In Bremen, Braunschweig, München, Mannheim, Magdeburg und an weiteren Orten marschieren so im Jahr 1919 die Freikorps…

Chaos im Inneren – bedrohte Grenzen im Osten: In Oberschlesien, dem ostdeutschen Grenzland mit dem großen Industrierevier, soll eine Volksabstimmung stattfinden. Die Menschen in der gemischtsprachigen Provinz sollen entscheiden, ob sie zu Deutschland oder Polen gehören wollen. Doch die Polen trachten danach, Oberschlesien gewaltsam in ihre Hand zu bringen. Im August 1919 entfesseln sie im Land einen großen Aufstand. Berlin sendet die Freikorps in den Osten…

1920 rücken französische, britische und italienische Truppen zur Überwachung der Abstimmung in Oberschlesien ein. Wieder wagen die Polen den Aufstand, und nachdem Deutschland 1921 bei der Volksabstimmung siegt, überrennen sie das Land, und der Kampf beginnt erneut…

Zurück in den Sommer 1919: Deutschland unterzeichnet den Versailler Vertrag. Die Siegermächte legen dem Land darin auch eine drastische Heeresreduzierung auf. Bei den Truppen wächst die Unzufriedenheit mit der Entwicklung. In Döberitz bei Berlin liegt die „Brigade Ehrhardt“, eines der bekanntesten Freikorps unter der Führung von Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt. Als die Brigade Ehrhardt aufgelöst werden soll, entschließen sich Offiziere am 13. März 1920 zum Staatsstreich. Die Brigade Ehrhardt besetzt das Regierungsviertel in Berlin. Von Dresden aus ruft die Regierung den Generalstreik aus. Der „Kapp-Putsch“ scheitert nach nur 100 Stunden, die Brigade Ehrhardt marschiert nach Döberitz zurück. Doch nun flammt an der Ruhr der kommunistische Aufstand wieder auf…

Der Autor des folgenden Erlebnisberichtes führte als Hauptmann in der Brigade Ehrhardt das „Sturmbataillon“. An den inneren und äußeren Fronten des Nachkriegs stand er mit seinen Männern im Kampf. Sein Bericht wirft in lebendig geschilderten Episoden Schlaglichter auf die „wilde Freikorpszeit“ nach dem Ersten Weltkrieg – in einem Land vor der Explosion.

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Heft 11 – Der wilde Osten

1919: Freikorpskrieg im Baltikum

Ende 1918: Der Erste Weltkrieg ist vorbei, nach viereinhalb Jahren blutigen Ringens flutet das graue Millionenheer von den Kriegsschauplätzen in Ost und West zurück. Nicht jedoch im äußersten Nordosten. Dort hält die letzte Front, und dort, im fernen baltischen Land, wird 1919 der Krieg erneut toben. Während von allen Fronten die Soldaten zurück in die Heimat marschieren, strömen hier zu Tausenden aus ganz Deutschland die Freiwilligen ins Land, um gegen die Rote Armee Sowjet-Rußlands zu kämpfen, die im November 1918 in das Baltikum eingefallen ist und die deutsche Grenze bedroht.

1917 haben die Kommunisten unter der Führung Lenins in der Oktoberrevolution in Rußland die Macht an sich gerissen. Das Riesenreich versinkt im Bürgerkrieg. Die roten Herrscher im Kreml schließen im Frühjahr 1918 Frieden mit Deutschland, dessen Heere weit im Osten stehen. Rußland verzichtet auf seine Westgebiete, Deutschland bleibt als Schutzmacht im Baltikum. Im November 1918 bricht jedoch in Deutschland die Revolution aus. Das Heer löst sich auf – so auch die in den baltischen Provinzen stehende 8. deutsche Armee.

Sowjet-Rußland sieht nun seine Stunde gekommen. Die Rote Armee greift das Baltikum an. Rasch haben die Kommunisten im Dezember Estland und weite Teile von Lettland überrannt. Unter dem Stiefeltritt der Roten Armee fällt am 3. Januar 1919 die lettische Hauptstadt Riga, am 8. Januar Mitau in Kurland, dem westlichen Teil Lettlands. Die noch verbliebenen Reste der 8. deutschen Armee halten Anfang des Jahres als „Eiserne Brigade“ am Windau-Fluß die Front gegen die Kommunisten – 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt (siehe Karte S. 60).

Die neue deutsche Regierung und die provisorische lettische Regierung schließen einen Pakt. Berlin will freiwillige Kämpfer in das Baltikum senden, um die Rote Armee zurückzudrängen. Die Werbestellen, die überall in Deutschland wie Pilze aus dem Boden schießen, werden überrannt. Zu Tausenden melden sich die Freiwilligen – Soldaten, Arbeiter, Handwerker, Studenten –, um ins baltische Land zu ziehen und gegen die Kommunisten zu kämpfen.

Den Befehl über die deutschen Truppen im Baltikum hat Major Bischoff. Aus der Eisernen Brigade und den ins Land strömenden Freiwilligen schmiedet er die „Eiserne Division“, die bald mehrere tausend Mann umfaßt. Mitau, die Hauptstadt von Kurland, ist das erste Ziel der Offensive der „Baltikumer“, die im Frühjahr 1919 anrollt…

Doch ist dies kein gewöhnlicher Krieg. Im baltendeutschen Landadel und Stadtbürgertum sieht die Rote Armee, der sich auch viele einheimische Kommunisten angeschlossen haben, den „Klassenfeind“. Die Kommunisten haben in den deutschen Gutshöfen, Herrenhäusern und Bürgerstädten eine einzige Blutspur hinterlassen, das von alter deutscher Kultur geprägte Land ist zum „wilden Osten“ geworden. Aber auch auf deutscher Seite zeigt der Freikorpskrieg Härten, und die Grenzen der konventionellen Kriegsführung werden auch hier überschritten…

Der Autor, der im Baltikumkrieg 1919 selber ein Bataillon befehligte, erzählt auf den folgenden Seiten in dichten Schilderungen die Geschichte des Hauptmanns Hans Rodenholm. Im Februar 1919 trifft Rodenholm in Kurland ein. In der Eisernen Division erhält er den Befehl über einen Freiwilligen-Trupp zugeteilt. Und schließlich beginnt der Vormarsch…

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Heft 10 – Handgranaten und rote Fahnen

Die Brigade Ehrhardt im deutschen Bürgerkrieg 1918–1920

Deutschland, Ende Oktober 1918: Es ist das fünfte Kriegsjahr. Als die in Wilhelmshaven vor Anker liegende Hochseeflotte zu einer letzten Entscheidungsschlacht auslaufen soll, meutern auf einigen Schiffen die Matrosen. Die Marineleitung beordert daraufhin das III. Geschwader in seinen Heimathafen Kiel zurück. Dort weitet sich die Meuterei aber zu einem allgemeinen Aufstand aus, der schließlich auf das ganze Land übergreift. Es kommt zu Demonstrationen, „Arbeiter- und Soldatenräte“ bilden sich – aus dem Matrosenaufstand ist die reichsweite Novemberrevolution geworden.

Am 9. November 1918 dankt der Kaiser ab, ein Waffenstillstand wird geschlossen. Das Ringen um die Macht im Land beginnt: Die neue SPD-Regierung unter Friedrich Ebert will in Deutschland eine demokratische Republik errichten. Dagegen stellen sich Linksradikale und Kommunisten – sie drängen darauf, die Revolution fortzuführen.

Zur Jahreswende 1918/19 spitzen sich die Gegensätze immer mehr zu. Im ganzen Land flammen Aufstände auf, Kommunisten und andere linksradikale Gruppen rufen „Räterepubliken“ aus – der deutsche Bürgerkrieg beginnt. Die Regierung mit SPD-Kriegsminister Gustav Noske bringt die Armee in Stellung, um die Aufstände zu beenden und die Räterepubliken zu zerschlagen. Eine führende Rolle haben dabei: die im Zerfall der Armee entstandenen Freikorps.

Ein Mittelpunkt der Revolution ist Braunschweig. Radikale Kräfte haben dort mit dem Umsturz die Macht übernommen. Als im Frühjahr 1919 die Zustände in Braunschweig immer unhaltbarer werden, entschließt sich Berlin zum Handeln. Noske gibt dem General der Freikorps-Truppen Georg Maercker den Auftrag, Recht und Ordnung in Stadt und Land Braunschweig wiederherzustellen. 10.000 Mann werden um die Stadt zusammengezogen. Unter den Truppen Maerckers: die Marine-Brigade von Kapitän Hermann Ehrhardt. In den frühen Morgenstunden des 17. April beginnt der Einmarsch…

München ist ein weiterer Schauplatz der Revolution. Seit April ist die bayerische Metropole einer offenen kommunistischen Gewaltherrschaft ausgesetzt. Die nach Bamberg geflohene bayerische SPD-Regierung und die Reichsregierung in Berlin beschließen, das Räteregime in München zu beenden. Ein 35.000 Mann starkes Heer hat München am 1. Mai umschlossen. Wieder mit dabei: die Brigade Ehrhardt. Die Noske-Truppen marschieren in die Stadt ein…

Jahreswende 1919/20: Im Versailler Vertrag ist Deutschland eine drastische Verkleinerung des Heeres auferlegt worden. Der Unmut in der Armee wächst. Als im Februar 1920 die Regierung dann die Auflösung der Brigade Ehrhardt verfügt, entschließen sich unter der Führung des Generals Walther von Lüttwitz und des Politikers Wolfgang Kapp Offiziere zum Staatsstreich. Am 13. März 1920 marschiert die Gegenrevolution: Die Brigade Ehrhardt rückt in Berlin ein und besetzt das Regierungsviertel…

Von den Einsätzen von Ehrhardts Truppe in Revolution und Gegenrevolution erzählt der Autor, der selbst in den Reihen der Marine-Brigade kämpfte, auf den folgenden Seiten – ein Erlebnisbericht aus erster Hand aus den dramatischen Tagen des „deutschen Bürgerkrieges“…

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Heft 9 – Die bitterste Stunde

1918–1920: Schlesische Jäger in Revolution und Grenzkampf

November 1918: Nach über vier Jahren ist der große Krieg vorbei. Auf den Heerstraßen marschieren die Soldaten des kaiserlichen Heeres von den Schlachtfeldern Flanderns und Frankreichs zurück in die Heimat. In Deutschland tobt die Revolution, die Armee ist in Auflösung.

Im ganzen Land haben sich „Arbeiter- und Soldatenräte“ gebildet. In ihnen ringen gemäßigte und radikale Linke um die politische Gestaltung in Deutschland. Die von Friedrich Ebert geführten Sozialdemokraten wollen in Zusammenarbeit mit den bürgerlichen Parteien eine demokratische Republik errichten. Dagegen will die radikalere USPD die Revolution weiter vorantreiben, kommunistische Kräfte streben den Umsturz und eine Räte-Diktatur nach russischem Vorbild an.

Die Lage verschärft sich nun immer mehr. Um die weitere Radikalisierung zu stoppen, fordert Ebert den Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II. Nachdem sich auch die Oberste Heeresleitung in Spa unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und General Wilhelm Groener gegen den Kaiser wendet, muß Wilhelm II. am 9. November als Deutscher Kaiser und König von Preußen abdanken. Reichskanzler Max von Baden übergibt sein Amt an Ebert. Deutschland ist nun Republik.

Ebert verbündet sich mit der Militärführung. Die neue Regierung wirft Armee- und Freikorpstruppen gegen die revolutionäre Welle, die das Land in den kommenden Monaten erschüttert. Die Freikorps, die sich im Zerfall der alten Armee gebildet haben, werden aber auch zum Grenzschutz gegen Polen eingesetzt. Im Baltikum kämpfen sie gegen die Rote Armee des kommunistischen Rußland.

Die Freiwilligen, die sich in den Freikorps neu gesammelt haben, stehen der Novemberrevolution ablehnend gegenüber. In der Armee und bei den Freikorps wächst die Unzufriedenheit, als im Sommer 1919 mit den Siegermächten des Ersten Weltkrieges der Versailler Vertrag unterzeichnet wird. Der Gegensatz zur Regierung verschärft sich – eine Gegenrevolution liegt in der Luft. Mit dem „Kapp-Putsch“ vom 13. März 1920 wagen Offiziere schließlich den Staatsstreich…

Auch der Autor des folgenden Erlebnisberichtes hat die Revolution abgelehnt. Peter von Heydebreck führt als Hauptmann am Ende des Krieges einen Verband des 2. Schlesischen Jäger-Bataillons 6. Fassungslos erlebt er beim Rückmarsch der Truppe Anfang November 1918 in Belgien den Zerfall der Armee in der Revolution. Die Kriegsniederlage und die Revolution bedeuten für den glühenden Monarchisten und Patrioten den Zusammenbruch einer Welt. Die Gedanken und Gefühle schießen bei ihm durcheinander.

Aus einem Kern ihm treu ergebener Kämpfer schmiedet der Hauptmann ein Freikorps. Mit seinen Männern stellt er sich gegen die Revolution. Schließlich geht er mit seinem Freikorps nach Osten, um die Heimat vor der polnischen Bedrohung zu schützen. Als Deutschland den Vertrag mit den Siegermächten unterzeichnet, nimmt seine Verbitterung an der neuen Zeit zu, die Leidenschaften steigern sich bei ihm. Der Offizier, der seinem König und Kaiser noch immer treu ist, schließt sich der Gegenrevolution an…

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Heft 8 – Brennende Ruhr

1923: Freikorps im Kampf gegen die französischen Besatzer

Nach dem Ersten Weltkrieg rücken alliierte Truppen in das deutsche Gebiet westlich des Rheins ein. An der Besetzung des Rheinlandes sind Franzosen, Briten und Belgier beteiligt, die Anwesenheit der fremden Truppen soll auf 15 Jahre befristet sein. Frankreich verfolgt jedoch das langfristige Ziel, das Rheinland von Deutschland loszulösen. Darüber hinaus hat Frankreich ein Auge auf die Ruhr geworfen – Deutschlands Schmiede, das größte Industriegebiet Europas.

Von den Siegern sind Deutschland umfangreiche Reparationszahlungen auferlegt worden. Das Land hat Schwierigkeiten, seine Verpflichtungen zu erfüllen, als es 1922 immer mehr in eine Wirtschaftskrise rutscht. Als Deutschland zum Jahresbeginn 1923 bei der Lieferung von Holz, Kohle und Telegraphenmasten geringfügig im Rückstand ist, sieht Frankreich seine Stunde gekommen: Im Januar 1923 marschieren französische und belgische Truppen im Ruhrgebiet, also östlich des Rheins, ein.

Mit 100.000 Mann besetzen Franzosen und Belgier das Industrierevier. Frankreich will die Gruben und Öfen des Landes an der Ruhr als „produktive Pfänder“ in seine Hand bringen und das Revier langfristig seiner Kontrolle unterwerfen. Die Arbeiter und Bürger der Ruhrstädte stehen schweigend an den Straßen oder singen das Deutschlandlied, als die französischen und belgischen Soldaten einrücken.

Die Regierung in Berlin ruft zum „passiven Widerstand“ auf. Die Arbeiter an der Ruhr legen die Arbeit nieder, die Zahlung ihrer Löhne übernimmt der Staat, der zu diesem Zweck immer mehr Geld druckt. Die Hyperinflation und die Steuer- und Produktionsausfälle, die daraus entstehen, schädigen die deutsche Wirtschaft jedoch schwer.

Die Besatzungsherrschaft ist hart. Mit Tausenden von Strafen will Frankreich den entschlossenen Widerstand der Ruhrbevölkerung bezwingen, die sich weigert, für die Besatzer auch nur eine Hand zu rühren. Industrielle werden verhaftet, zwischen Besatzungsmacht und Arbeiterschaft kommt es zu blutigen Zusammenstößen. Mit Terror soll der Widerstand der Bevölkerung gebrochen werden.

Die Freikorpsmänner gehen in den Untergrund, um von dort aus aktiv den Sabotagekampf gegen die Besatzer zu führen. Mit Sprengstoffanschlägen auf Bahnlinien und Kanäle fügen die Untergrundaktivisten den Franzosen schwere Schäden zu. Die Besatzer schlagen hart zurück. Am 26. Mai 1923 erschießt ein französisches Hinrichtungskommando den Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf…

Der Autor, der selbst als Freikorps-Offizier an verschiedenen Fronten kämpfte und 1923 von den Franzosen verhaftet wurde, erzählt auf den folgenden Seiten die Geschichte des Leutnants Rolf Weigand. 1919 hat Rolf Weigand im Baltikum ein Freikorps geführt. Ihn verschlägt es schließlich an die Ruhr, wo er im Kreis alter Kameraden in einer Fabrik eine Anstellung findet. Die Zeiten sind schwer. Krisen erschüttern das Land, die Bevölkerung ist von sozialen und politischen Gegensätzen zerrissen. Rolf Weigand trifft alte Weggefährten wieder und findet neue Kameraden. Dann marschieren die Franzosen ein. Und Rolf Weigand greift erneut zu den Waffen…

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Heft 7 – Kugelhagel am Annaberg

Die Schwarze Schar Bergerhoff im Kampf um Oberschlesien

Wie eine Festung thront auf dem Annaberg, dem Wahrzeichen Oberschlesiens, das Wallfahrtskloster und ragt über das umliegende Land. In den Kämpfen, die Deutsche und Polen nach dem Ersten Weltkrieg um das ostdeutsche Grenzland führten, wurde das Gebiet um den Annaberg zu einem der Hauptschlachtfelder. Für Deutsche wie für Polen sollte der Berg im Kampf um Oberschlesien zu einem wichtigen Symbol werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg sollen die Oberschlesier in einer Volksabstimmung entscheiden, ob das gemischtsprachige Gebiet zu Deutschland oder Polen gehören soll. Eine Interalliierte Kommission (IK) aus Franzosen, Briten und Italienern soll die ordnungsgemäße Durchführung der Abstimmung gewährleisten. Noch bevor die Interalliierten im Land sind, entfesseln die von Wojciech Korfanty geführten Polen jedoch im August 1919 einen Aufstand. Es gelingt der deutschen Regierung, diesen ersten Aufstand der Polen niederzuschlagen.

Anfang des Jahres 1920 rücken schließlich die interalliierten Truppen im Abstimmungsgebiet ein. Offiziell zur Neutralität zwischen Deutschen und Polen verpflichtet, treten die Franzosen, die in der IK das Übergewicht haben, kaum verblümt für die polnische Sache ein. Die polnische Agitation hat unter dem Schutz der französischen Bajonette weitgehend freie Hand.

Im August 1920 sieht die polnische Seite erneut die Stunde gekommen, Oberschlesien ohne Abstimmung in ihre Hand zu bringen. Der zweite polnische Aufstand bricht los. Die Interalliierten setzen schließlich diesem zweiten Versuch der Polen, mit Gewalt vollendete Tatsachen zu schaffen, ein Ende. Am 20. März 1921 findet schließlich die Volksabstimmung statt. Rund sechzig Prozent der Oberschlesier entscheiden sich für den Verbleib ihrer Heimat bei Deutschland. Als daraufhin die Alliierten über eine Teilung des Landes beraten, fallen in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1921 Polen in Oberschlesien ein. Der dritte Aufstand der Polen hat begonnen.

Von den Franzosen nicht daran gehindert, überstürmen die Aufständischen den größten Teil des Landes. Auch der Annaberg wird von den Korfanty-Truppen besetzt. Westlich des Wallfahrtsberges verläuft jetzt die Front zu den Deutschen, die sich im „Selbstschutz Oberschlesien“ organisieren. Aus allen Teilen Deutschlands kommen jetzt auch Freiwillige. Die Freikorps wollen den „Sturm auf den Annaberg“ wagen und Oberschlesien zurückerobern. Mit an vorderster Front: die „Schwarze Schar“ von Hauptmann Bergerhoff. Aber die Regierung in Berlin setzt auf Verhandlungen und versucht mit einer Grenzsperre den weiteren Zustrom von Freiwilligen und Waffen nach Oberschlesien zu verhindern…

Der Autor, der in Bergerhoffs „Schwarzer Schar“ selber an der Erstürmung des Annabergs teilgenommen hat, erzählt auf den folgenden Seiten die Geschichte des Leutnants Karl Maßmann. Mit einigen Gefährten geht auch Maßmann im Mai 1921 nach Oberschlesien und stellt dort das Freikorps „Schwarze Garde“ auf. An der Seite von Bergerhoffs „Schwarzer Schar“ treten Maßmanns Männer zum Sturm auf Oberschlesiens heiligen Berg an…

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Heft 6 – Tag der Entscheidung

4. Februar 1919: Schicksalskampf gegen die Bremer Räterepublik

Unruhen und Aufstände erschüttern zur Jahreswende 1918/19 Deutschland – es ist Revolution. Im Umbruch von der Monarchie zur Republik sind die Machtverhältnisse chaotisch, radikale und gemäßigte Linke ringen um die politische Gestaltung im Land. In vielen Städten ruft die radikale Linke Anfang 1919 „Räterepubliken“ aus. Die Herrschaft der „Arbeiter- und Soldatenräte“, die vielerorts die politische Gewalt übernommen haben, soll auf diese Art gefestigt, die Revolution weiter vorangetrieben werden. Die SPD-Regierung in Berlin wirft jedoch Reichswehr- und Freikorps-Truppen gegen die revolutionäre Welle und zerschlägt die Räteherrschaften – so in München, Braunschweig, Halle und Magdeburg. Aber auch Bremen wird Schauplatz blutiger Kämpfe.

Dort übernimmt am 14. November 1918 ein von der radikalen Linken beherrschter Arbeiter- und Soldatenrat die Macht. In der Folgezeit wird der Einfluß der Kommunisten immer größer, und die Räteführung gerät zunehmend in Konfrontation zu Bürgerlichen und Sozialdemokraten. Die Lage verschärft sich, als Ende Dezember das Infanterieregiment 75 in die Stadt zurückkehren soll, dessen Offiziere die Revolution ablehnen. Die Räteführung beginnt jetzt mit dem Aufbau einer roten Armee. In Verhandlungen mit dem Regiment erklären sich die Rätevertreter bereit, Senat und Bürgerschaft wiedereinzusetzen, wollen sich jedoch ein Vetorecht vorbehalten. Am 1. Januar 1919 marschiert das Regiment in Bremen ein, wo es von den Bürgern mit dem Deutschlandlied empfangen wird. Die Räteregierung läßt die Soldaten entwaffnen.

Die Spannungen zwischen Linksradikalen und Sozialdemokraten nehmen unterdessen weiter zu. Am 10. Januar rufen die radikalen Linken und Kommunisten schließlich die Räterepublik aus. Sie erklären Senat und Bürgerschaft für endgültig abgesetzt und schließen die SPD-Vertreter aus allen verbliebenen Positionen aus.

Die desolate finanzielle Lage und innere Konflikte schwächen das Räteregime und bringen die Stadt an den Rand eines Bürgerkrieges. Hilferufe aus der Bürgerschaft nach Berlin ergehen. Die Reichsregierung kann aber erst eingreifen, als nach der Niederschlagung des kommunistischen Spartakusaufstandes in Berlin Ende Januar reguläre Truppen frei werden. Als „Division Gerstenberg“ unter Führung von Oberst Wilhelm Gerstenberg werden diese am 29. Januar in Verden nordwestlich von Bremen zusammengezogen. Zu Teilen von Gerstenbergs 3. Landesschützenbrigade und der Marinebrigade 1 unter Oberst von Roden treten 600 Freiwillige, die sich unter Major Walter Caspari vom Infanterieregiment 75 zum „Freikorps Caspari“ zusammengeschlossen haben.

Verhandlungen über eine friedliche und geordnete Entwaffnung der roten Armee scheitern. Schließlich gibt SPD-Reichswehrminister Gustav Noske den Befehl, die Räterepublik zu zerschlagen. Gerstenbergs Truppen und das Freikorps Caspari marschieren vor Bremen auf. Die Räteregierung ist indessen zum Widerstand bereit. Straße um Straße, Haus um Haus muß die Stadt an der Weser von den Kommunisten zurückerobert werden. Am 4. Februar 1919 ist der Tag der Entscheidung gekommen – der Angriff auf Bremen beginnt.

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Heft 5 – Sturm auf Riga

1919: Entscheidungsschlacht im Baltikum

Hoch ragen die Türme und Giebel von Riga in den Himmel, steinerne Zeugen jahrhundertealter deutschbaltischer Kultur. Die alte deutsche Hansestadt an der Mündung der Düna steht im Brennpunkt der Kämpfe, die das Baltikum im Gefolge des Ersten Weltkrieges erschüttern.

In diesem Krieg nimmt die deutsche 8. Armee im September 1917 Riga ein – die russischen Ostseeprovinzen werden vollständig von deutschen Truppen besetzt. Bald darauf bricht in Rußland die Oktoberrevolution aus, und das Land scheidet aus dem Ersten Weltkrieg aus. Jetzt herrschen in Rußland die Kommunisten unter der Führung Lenins. Anfang 1918 schließt Deutschland mit den neuen Machthabern in Moskau Frieden. Rußland tritt seine – von nichtrussischen Völkern bewohnten – Westgebiete ab. Deutschland bleibt als Schutzmacht mit seinen Truppen im Baltikum.

Im November 1918 flammt in Deutschland die Revolution auf. Die deutsche Armee löst sich auf, auch die im Baltikum stehenden Truppen sind im Zerfall. Lettland und Estland sollen in die Selbständigkeit entlassen werden, Deutschland bereitet die Übergabe der Verwaltung im Baltikum vor. Als sich Lettland und Estland Ende 1918 für unabhängig erklären, greift das kommunistische Rußland die beiden jungen Staaten umgehend an. Rasch erobert die Rote Armee den größten Teil von Estland und Lettland. Riga, die Hauptstadt der jungen lettischen Republik, fällt am 3. Januar 1919.

Dem Vormarsch der Roten Armee stellen sich allein die Reste des deutschen Heeres und die „Baltische Landeswehr“, die Freiwilligen-Kampftruppe der Deutschbalten, entgegen. Anfang 1919 halten sie im äußersten Westen Lettlands, bereits nahe der ostpreußischen Grenze, die Stellung gegen die russischen Invasoren.

Nachdem Lettland die deutsche Regierung um Waffenbeistand bittet, werden überall in Deutschland Freiwillige zum Kampf gegen die Rote Armee angeworben. Vereinigt zur „Eisernen Division“, verstärken die deutschen Freiwilligenverbände die deutschen Reihen im Baltikum. Im März beginnt dann die große Frühjahrsoffensive. Die Deutschen – an ihrer Seite anti-kommunistische Letten und Russen – drängen die Rote Armee zurück. Im April stehen die Deutschen weniger als fünfzig Kilometer vor den Toren Rigas. Aber die Kommunisten sitzen in der lettischen Hauptstadt wie in einer Festung, durch den breiten Düna-Strom gegen jeden Angriff von Westen geschützt. Zahlreiche Deutschbalten und Letten werden im Zentralgefängnis von Riga von den Kommunisten als Geiseln gefangenhalten.

Alles hängt davon ab, ob es die Deutschen schaffen, in einer Blitzaktion die Brücken über den Fluß in ihre Hand zu bekommen und die Geiseln zu befreien. Wird der Sturm auf Riga gelingen? Dem Freikorps des Hauptmanns von Medem, das in diesen Apriltagen im Baltikum eintrifft, wird eine Schlüsselrolle beim Angriff auf die Stadt zufallen. Doch sehen wir den Hauptmann und seine Männer zunächst im November 1918 am Ende des Ersten Weltkrieges, auf dem Rückzug von der Balkanfront…

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